Aus dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt wurde 1918 nach dem Ende der Monarchie und mit der Gründung der Weimarer Republik der Volksstaat Hessen gebildet. Am 26. Januar 1919 fand die erste Parlamentswahl statt, nach der die Sozialdemokraten, die Demokratische Partei und das Zentrum – also die drei Parteien der Weimarer Koalition – ein Regierungsbündnis bildeten. Sitz der Regierung war Darmstadt.
Am 20. Februar 1919 gab sich das Land eine demokratische Verfassung. Die Folgen des Ersten Weltkrieges stellten die junge hessische Republik vor schwerwiegende Probleme. Der demokratische Neubeginn war aus politischen und wirtschaftlichen Gründen schwer belastet. Ungeachtet all dieser Schwierigkeiten sah Wilhelm Leuschner, seit 1928 hessischer Innenminister, Hessen „als den Wegbereiter der Neugestaltung des Reiches, wenn es sich selbst und seiner Tradition treu bleiben will.“ Leuschner sah die Gefahren des aufkommenden Nationalsozialismus und bekämpfte ihn von Anfang an.