Nach Ansicht von Ministerpräsident Boris Rhein wäre die Zahl der Badetoten ohne den Einsatz der Männer und Frauen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) ungleich höher: „Die Ehrenamtlichen der DLRG leisten großartige Arbeit und verhindern durch ihr schnelles Eingreifen im Schwimmbad oder im See oft Schlimmeres. Sie sind zur Stelle, wenn Menschen im Wasser die Kraft ausgeht, und sie retten dadurch Jahr für Jahr unzählige Leben. Ihr Einsatz ist nicht hoch genug anzuerkennen“, sagte der Ministerpräsident am Montag bei einem Besuch des DLRG-Ortsverbandes Friedrichsdorf. Der Austausch mit den ehrenamtlichen Mitgliedern des Vereins bildete den Auftakt einer Tour, bei der sich der Regierungschef einen Tag lang über die Sicherheit im und auf dem Wasser informierte.
40.000 Kinder im Grundschulalter können nicht schwimmen
„Die Zahlen der DLRG sind alarmierend. Hessenweit können 40.000 Kinder im Grundschulalter nicht schwimmen. Durch die Finanzierung von Schwimmkursen möchten wir als Land dazu beitragen, dass sich deutlich mehr Kinder sicher im Wasser bewegen können. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr 22 Bezirks- und Kreisverbände der DLRG mit insgesamt 11.000 Euro unterstützt. Darüber hinaus haben wir mit dem Programm ‚Hessen lernt Schwimmen' Schwimmkurse vom Hessischen Schwimm-Verband und der DLRG mit rund 90.000 Euro – davon rund 56.000 Euro für die DLRG – für diejenigen Kinder gefördert, die wegen pandemiebedingter Einschränkungen keinen Schwimmplatz erhalten konnten“, sagte Rhein. Sicher schwimmen zu können sei der beste Schutz vor dem Ertrinken.
140 Aktive der rund 500 Mitglieder des DLRG-Ortsverbandes Friedrichsdorf trainieren im dortigen Freibad und in Bad Homburg regelmäßig Schwimm- und Rettungstechniken, um im Ernstfall helfen zu können. Der ehrenamtliche Wachdienst im Friedrichsdorfer Freibad in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Schwimmbadpersonal macht dabei den Kern der Arbeit aus – neben der Ausbildung von Schwimmern und Rettungsschwimmern einschließlich der Erste-Hilfe-Ausbildung. „Außer dem Beherrschen der Schwimmtechniken ist es wichtig, dass die Ehrenamtlichen der DLRG für ihren Einsatz im Ernstfall bestmöglich geschult werden“, sagte Ministerpräsident Rhein und fügte hinzu: „Damit das möglich ist, hat das Land Hessen den Neubau der DLRG-Station im Freibad Friedrichsdorf durch das Investitionsprogramm SWIM mit 300.000 Euro gefördert. Erste Hilfe kann hier erlernt und geleistet werden. Durch die Station ist die DLRG stets zur Stelle und kann gemeinsam mit dem Schwimmbadpersonal für die Sicherheit der Badegäste sorgen.“
Wasserschutzpolizei: Sicherung des Schiffsverkehrs und Rettung in Not
Im zweiten Teil der Tour stand die Sicherheit auf dem Wasser im Mittelpunkt. „Die Wasserschutzpolizei ist ein Garant für die Sicherheit auf dem Wasser und den Schutz der Gewässer in Hessen. Sie ist nicht nur zur Stelle, wenn es um die Kontrolle des Schiffsverkehrs und den Schutz der Gewässer geht, sondern auch, wenn es auf dem Wasser brenzlig wird und Menschen in Not geraten. Wer sich auf Hessens Flüssen und Seen bewegt, ist dank unserer Wasserschutzpolizei sicher“, sagte der Ministerpräsident bei einem Besuch der Wasserschutzpolizei Wiesbaden.
Während der Fahrt mit einem Streifenboot konnte sich der Regierungschef ein Bild von der Arbeit der Wasserschutzpolizei machen. „Durch ihre Präsenz auf dem Wasser gewährleistet die Wasserschutzpolizei die Sicherheit der für eine Exportnation wie Deutschland so wichtigen Schifffahrtsrouten. Gleichzeitig minimiert sie das Risiko von Unfällen auf Flüssen und Seen“, sagte der Ministerpräsident. Die Beamtinnen und Beamten engagierten sich auch für den Umweltschutz, der ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit der Wasserschutzpolizei sei. „Gewässer sind empfindliche Ökosysteme, die durch den Menschen leicht beeinträchtigt werden können“, sagte Rhein und ergänzte: „Die Wasserschutzpolizei bekämpft Umweltverschmutzung, illegale Fischerei und andere Aktivitäten, die die Wasserqualität und das Leben im Wasser gefährden. Dadurch trägt sie entscheidend dazu bei, unsere Gewässer für künftige Generationen zu erhalten. Für diesen Einsatz danke ich den Polizistinnen und Polizisten der Wasserschutzpolizei.“