Hessens Ministerpräsident Boris Rhein will den Raumfahrtstandort Hessen stärken und weiter voranbringen. „Wenn es um den Weltraum geht, denken viele an Science-Fiction. Dabei leistet die Raumfahrt schon jetzt Bedeutendes für unser aller Leben. Bilder aus dem All liefern uns nicht nur wichtige Erkenntnisse zum Zustand unserer Erde, die Satelliten warnen auch vor Extremwetterereignissen, versorgen die Menschen mit schnellem Internet und sorgen dafür, dass wir uns überall auf der Welt zurechtfinden. Wenn wir auf die drängendsten Aufgaben der Zukunft blicken, können wir davon ausgehen, dass die Raumfahrt noch stärker an Bedeutung gewinnen wird“, sagte der Ministerpräsident bei der ersten „Hessen in Space“-Konferenz der Landesregierung am Freitag in Frankfurt und ergänzte: „Wir werden den Raumfahrtstandort Hessen weiter voranbringen. Dabei setzen wir auch darauf, die relevanten Akteure in unserem Land besser zu vernetzen. Der heutige Austausch kann auch für die eigene Arbeit ein wichtiger Impulsgeber sein.“
Wichtige Raumfahrt-Akteure in Hessen beheimatet: ESOC und EUMETSAT
Hessen sei ein bedeutender Raumfahrtstandort, gerade weil mit ESOC (European Space Operations Centre) und EUMETSAT (European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites) in Darmstadt gleich zwei wichtige europäische Institutionen im Land beheimatet seien, sagte Rhein weiter. Außerdem seien bedeutende Einrichtungen, Hochschulen und Unternehmen in Hessen angesiedelt, die den Weltraum erforschten und deren Erkenntnisse wichtig für die Entwicklung technischer Innovationen seien. „Wir sind uns über dieses Potenzial in unserem Land sehr bewusst. Mit dem hessischen Raumfahrtkoordinator haben wir einen der renommiertesten Experten als Ansprechpartner in unserem Land. Er hat die Raumfahrtstrategie der Hessischen Landesregierung erarbeitet, die wir aktuell umsetzen“, sagte der Ministerpräsident. Raumfahrtkoordinator Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner ist seit dem 1. August 2021 im Amt.
Rund 175 Vertreterinnen und Vertreter der Raumfahrt hatten sich für die erste „Hessen in Space“-Konferenz angemeldet. Sie stammen aus Wissenschaft, Wirtschaft und den öffentlichen Institutionen in Hessen. Darüber hinaus präsentierten sich sieben Einrichtungen auf dem „Markplatz“, darunter die Deutsche Raumfahrtagentur, das Centrum für Satellitennavigation Hessen cesah GmbH, DEV-Systemtechnik und die Universität Gießen.
Gemeinsam mit ESA-Astronaut Dr. Alexander Gerst, dem hessischen Raumfahrtkoordinator Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner und dem EUMETSAT-Programmdirektor Cristian Bank diskutierte Ministerpräsident Boris Rhein auf der Konferenz auch über die Potenziale der Branche.
„Ich freue mich, dass in vielen Bundesländern die Wichtigkeit der Raumfahrt erkannt wird. Mit unserem Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt hat die Europäische Weltraumorganisation ESA einen besonderen Bezug zu Hessen. Wir freuen uns darauf, die Zusammenarbeit mit dem Land zu intensivieren und Hessen beim Umsetzen der Raumfahrtstrategie zu unterstützen“, sagte ESA-Astronaut Dr. Alexander Gerst.
Professor Dr. Wörner zeigte sich hoch erfreut über die große Resonanz der Veranstaltung: „Die heutige Konferenz zeigt, dass Hessen wirklich ein sehr beeindruckender Raumfahrtstandort ist – mit Akteuren in nahezu allen Bereichen der Raumfahrt mit einer beeindruckenden Breite an Forschungsthemen, an Angeboten und an Geschäftsmodellen. Wir sind auf dem richtigen Weg und nehmen die uns selbst gegebene Aufgabe ernst, die Hessische Raumfahrtstrategie mit Leben zu füllen.“
„EUTMETSAT integriert innovative Lösungen aus der Weltraumbeobachtung in die tagtägliche Arbeit“, sagte Programmdirektor Bank und fügte hinzu: „Über unsere EUMETSAT-Satellitenprogramme schaffen wir dadurch ständig neue und verbesserte Angebote. Die Daten, die wir bereitstellen, können beispielsweise Bürgerinnen und Bürger in Hessen, Deutschland und Europa vor Extremwetterereignissen warnen und liefern wichtige Erkenntnisse, wie wir dem Klimawandel begegnen können. Wir sind mit der Hessischen Landesregierung stetig im Austausch und freuen uns sehr, dass die Branche im Blickpunkt ist.“