Die Hessen Film & Medien unterstützt in den letzten Förderrunden des Jahres 2023 Projekte in den Bereichen Nachwuchs, Stoffentwicklung, Produktionsvorbereitung, Produktion, Verleih sowie Festivals, Veranstaltungen und Reihen. Die Jurys entschieden über Unterstützung für dokumentarische und fiktionale, animierte und serielle Formate. Die geförderten Festivals stärken Filmkultur im urbanen und ländlichen Raum.
Filmbranche mit großer Bandbreite
„Schon die Verleihung des Hessischen Filmpreises Mitte Oktober hat eindrucksvoll die große Bandbreite der hessischen Filmbranche gezeigt – diese Vielfalt spiegelt sich auch in den aktuell geförderten Projekten wider, ob es um die Liebe in Kriegszeiten, die Klimakrise und Migration geht oder um das Alltagsleben der pfiffigen Selma wie in der Animationsserie ‚Selma tauscht Sachen‘ auf Basis der beliebten Kindercomics“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Mit 1.434.500 Euro für Filmfestivals stärken wir die filmkulturelle Vielfalt im urbanen wie ländlichen Raum.
Die Main Jury vergab insgesamt 433.000 Euro Förderung für sechs Projekte, darunter zweimal die neue Setzkastenförderung, eine kombinierte, flexiblere Förderung für die Stoff- und Projektentwicklung. Die Frankfurter Produktionsfirma Neopol Film erhält 80.000 Euro Produktionsförderung für die türkisch-deutsche Koproduktion „Night of Blindness“. Das Spielfilmprojekt von Regisseur Reis Çelik befasst sich mit den Nachwirkungen des Militärputsches in der Türkei vom 12. September 1980 und erforscht die persönlichen Konsequenzen von Widerstand und Freiheitskampf in einer totalitären Gesellschaft. „In Case We Never Meet Again“ wird mit 90.000 Euro gefördert. Der Dokumentarfilm möchte die gesamte Bandbreite menschlicher Erfahrungen während des ersten Jahres des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine darstellen. Regie führt Noaz Deshe, der den Film gemeinsam mit der Telos Pictures sowie ukrainischen Koproduktionspartnern umsetzen wird.
Themen wie Klimakatastrophe und Migration wurden aufgegriffen
Im Bereich Verleih vergab die Jury 30.000 Euro an die Weydemann Bros.-Kinoproduktion „Milchzähne“. Regisseurin Sophia Bösch behandelt darin Themen wie Klimakatastrophe und Migration. Sie erzählt davon, was es heißt, als Mädchen und Frau einen Platz in dieser Welt zu finden und von der Sehnsucht, wirklich selbstbestimmt zu leben. Der farbfilm verleih bringt das Drama 2024 ins Kino.
Die Nachwuchs-Jury der Hessen Film & Medien beschloss insgesamt 329.500 Euro für sechs Projekte. Regisseur Julian Vogel, der jüngst den Hessischen Filmpreis für seinen Dokumentarfilm „Einzeltäter Teil 3: Hanau“ erhielt, taucht in seinem neuen Film „Licht“ in das Reichsbürgermilieu ein. Die Jury sprach dem Projekt eine Produktionsförderung in Höhe von 130.000 Euro zu. Es entsteht im Rahmen des gemeinsamen Förderprogramms „Fifty-Fifty“ mit der ZDF-Redaktion „Das kleine Fernsehspiel“. Die Jury Stoffentwicklung entschied über die weitere Förderung für fünf Projekte in Höhe von insgesamt 100.000 Euro.
Film kann Stadtgeschichte schreiben
Förderung gibt es auch für etablierte Filmfestivals wie das 17. Lichter Filmfest Frankfurt International (170.000 Euro) und das 41. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest (255.000 Euro) sowie Reihen wie den kinoSommer Hessen 2024 (40.000 Euro) und Frankfurt schaut einen Film (17.000 Euro). Die zweite Ausgabe von „Frankfurt schaut einen Film“ wird im kommenden Jahr erneut vom Film- und Kinobüro Hessen umgesetzt.
„Mit ,Frankfurt schaut einen Film‘ hat Frankfurt im vergangenen Jahr ein neues Fest für das Kino und den Film gewonnen. Die erste Auflage hat eindrucksvoll gezeigt, dass Film nicht auf der großen Leinwand aufhört, sondern Stadtgeschichte schreiben und Publikum, Drehorte und Filmschaffende verbinden und Gesprächsräume öffnen kann“, erklärt Anna Schoeppe, Geschäftsführerin der Hessen Film & Medien. „Die hessischen Filmfestivals geben Filmen und Filmschaffenden eine Plattform, die es nicht leicht haben, ihr Publikum zu finden. Daher freue ich mich sehr, dass wir die Vielfalt an hessischen Festivals so umfassend fördern können.“
Über Hessen Film & Medien
Als erste Ansprechpartnerin in Sachen Filmförderung stärkt die Hessen Film & Medien die hessische Film- und Medienbranche und hilft dem Land, seine Position als Kultur- und Wirtschaftsstandort für die Zukunft weiter auszubauen. Sie unterstützt sowohl die künstlerische wie auch die kommerzielle Qualität von Filmproduktionen, um optimale Bedingungen für die hessische Kreativwirtschaft zu schaffen. Gesellschafter der Hessen Film & Medien GmbH sind das Land Hessen (90 Prozent) und der Hessische Rundfunk (zehn Prozent).