Der am 17. September 2022 zum vierten Mal stattfindende Welttag der
Patientensicherheit ist ein globaler Gesundheitstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dessen Ziel es ist, Öffentlichkeit und Mitgliedstaaten für die Bedeutung der stetigen Verbesserung der Patientensicherheit zu sensibilisieren.
Für das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) genießt das Thema seit einigen Jahren große Bedeutung. Schon mit der Etablierung eines eigenen Referatsmfür Qualitätssicherung und Patientensicherheit Ende 2013 markierte die Hessischem Landesregierung die Wichtigkeit des Themas. Durch die Veröffentlichung der Patientensicherheitsverordnung (PaSV) im Oktober 2019 wurde die zentrale Rolle des Landesbeirats Patientensicherheit und der Patientensicherheitsbeauftragten hervorgehoben.
„Die Zusammenarbeit im Landesbeirat Patientensicherheit ist geprägt von großer fachlicher Expertise und vertrauensvollem Miteinander der wichtigsten Akteure der Gesundheitsversorgung. Die gemeinsame Arbeit des Landesbeirats, der Hessischen Kliniken und unseres Hauses wird auch künftig wichtige Impulse zur stetigen Verbesserung der Patientensicherheit geben“, sagt Anne Janz, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration. Durch die enge und gute Kooperation auf allen Ebenen der Gesundheitsversorgung seien in Hessen bereits wesentliche Maßnahmen des Globalen Aktionsplans für Patientensicherheit 2021 – 2030 der WHO erfolgreich umgesetzt und somit sei der Grundstein für weitere gemeinsame Arbeit zum Wohl der hessischen Patientinnen und Patienten gelegt worden.
Die in allen Hessischen Krankenhäusern etablierten Patientensicherheitsbeauftragten seien wichtige Ansprechpartner des HMSI, so Janz weiter. Der Großteil der Beauftragten verfüge zudem bereits über die erforderliche Qualifizierung in klinischem Risikomanagement.
Bislang wurden durch das HMSI neun Unterstützungsmaßnahmen – u.a. das Schulungsangebot des Universitätsklinikums Frankfurt für die Qualifizierung – mit rund 160.000 Euro gefördert. Außerdem unterstützte das HMSI den Aufbau des durch das Uniklinikum Frankfurt etablierten Netzwerks der Patientensicherheitsbeauftragten als Plattform für Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer mit rund 60.000 Euro. Auch die Durchführung eines Pilotprojekts zur Einführung eines „Critical Incident Reporting“- Systems (CIRS)* im hessischen Rettungsdienst wird vom Sozialministerium gefördert.
Der Kooperationsverbund gesundheitsziele.de nimmt den Welttag der
Patientensicherheit zum Anlass, um im Rahmen einer Veranstaltung in Berlin das „Nationale Gesundheitsziel Patientensicherheit“ zu veröffentlichen, an dessen Erarbeitung Hessen von Beginn an aktiv beteiligt war.
Hintergrund Critical Incident Reporting System (CIRS):
Das „Critical Incident Reporting System“-System (CIRS) ist ein digitales Berichts- und Lernsystem, das Rettungsdienstpersonal und allen, die mit dem Rettungsdienst zusammenarbeiten, eine anonymisierte und sanktionsfreie Meldung von kritischen Ereignissen oder Beinahe-Schäden ermöglicht.
Geht über das CIRS eine entsprechende Fallmeldung ein, wird sie zunächst durch eine externe Stelle anonymisiert. Expertenteams in Hessen werten die jeweilige Meldung anschließend aus und erstellen einen Bericht mit einer Analyse und möglichen Verbesserungsvorschlägen. Durch die Veröffentlichung dieser Berichte kann so auf mögliche Fehlerquellen und potentielle Risiken im Rettungsdienst-Alltag aufmerksam gemacht werden. CIRS kann so ein Lerninstrument zur Qualitätssicherung im Rettungsdienst sein und kommt damit vor allem auch der Sicherheit der Patientinnen und Patienten zugute. Das Pilotprojekt soll in insgesamt fünf Rettungsdienstbereichen in Hessen sowie in der Luftrettung durchgeführt werden. Hessen ist damit eines der ersten Bundesländer, die ein CIRS im Rettungsdienst einführen.