Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

Erfolgreiche Fortbildungsreihe der PTK zu psychischen Erkrankungen

Die Veranstaltungen richten sich an Lehrkräfte und konzentrieren sich auf betroffene Kinder und Jugendliche.

Nur schlecht drauf oder steckt mehr dahinter? Eine Frage, die sich sicher schon viele Eltern und auch Lehrkräfte gestellt haben. Psychische Belastungen haben vielfältige Ursachen und Symptome – auch bei Kindern und Jugendlichen. Es ist nicht immer einfach das Verhalten von jungen Menschen zu deuten. Laut der COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigt jedes fünfte Kind psychische Auffälligkeiten, seit Beginn der Pandemie sogar jedes dritte. Grund genug etwas zu tun: Das Hessische Kultusministerium und die Psychotherapeu­tenkammer Hessen haben in einer Veranstaltungsreihe rund 4.000 Lehrerinnen und Lehrer an hessischen Schulen für die häufigsten psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sensibilisiert.

„Um eine Verbesserung zu erreichen, braucht es mehr Aufmerksamkeit in der Gesellschaft, aber in erster Linie mehr Aufmerksamkeit der Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und so­mit nah an den Betroffenen dran sind“, betont Dr. Heike Winter, Präsidentin der Psychotherapeuten­kammer Hessen. Mit diesem Ziel klärten renommierte hessische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und Jugendlichenpsychotherapeuten aus der Wissenschaft im Rahmen von sechs Online-Veranstaltungen über die verschiedenen Krankheitsbilder, deren Symp­tome und Risikofaktoren auf. Die Teilnehmenden sollten ein Gespür dafür bekommen, wie sie mit Betroffenen und deren Familie umgehen können, welche Anlaufstellen außerhalb der Schule Unter­stützung leisten, aber ebenso welche Präventionsmaßnahmen angewendet werden können.

„Gelungene Veranstaltungsreihe und hervorragende Zusammenarbeit“

„Die Anmeldezahlen haben uns gezeigt, wie hoch der Bedarf nach Information und Handlungsempfehlungen an den Schulen ist“, erklärt Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz. „Umso mehr freuen wir uns über die gelungene Veranstaltungsreihe und die hervorragende Zusammenarbeit mit der Psychotherapeutenkammer Hessen. Ein großer Dank gilt auch dem ehrenamtlichen Engagement der beteiligten Expertinnen und Experten.“

Um noch mehr Lehrkräfte zu erreichen, wurden die Veranstaltungen aufgezeichnet und stehen zusammen mit den Vortragsfolien der Referentinnen und Referenten jetzt gebündelt und leicht zugänglich auf der Webseite der Psychotherapeutenkammer Hessen zur Verfügung: https://ptk-hessen.de/fortbildung-fuer-lehrerinnen/Öffnet sich in einem neuen Fenster

Folgende Vorträge stehen digital zur Verfügung:

Prof. Dr. Hanna Christiansen, Professorin für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der Philipps-Universität Marburg, Leiterin der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie-Ambulanz Marburg (KJ-PAM) sowie des dazugehörigen Ausbildungsinstituts (KJ-IPAM).

Dipl. Psych. Anke Pfeffermann, Organisatorische Leitung im Ausbildungsinstitut der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Prof. Dr. Christina Schwenck, Professur für Förderpädagogische und Klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Prof. Dr. Tina In-Albon, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, Leiterin der Landauer Psychotherapie-Ambulanz für Kinder und Jugendliche und des Landauer Studienganges in Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie.

Prof. Dr. Regina Steil, akademische Oberrätin an der Goethe-Universität Frankfurt, leitet als wissenschaftliche Geschäftsführerin die Ambulanz des dort angesiedelten Zentrums für Psychotherapie.

Dr. Kurt Quaschner, leitender Psychologe und Psychothterapeut an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychatrie Marburg, Leiter des Instituts für Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin Marburg (IVV).

Hintergrund

Die Psychotherapeutenkammer Hessen wurde 2001 gegründet und ist die berufsständische Vertretung von rund 6.000 Psychologischen Psychotherapeut*innen sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen, die im Bundesland Hessen arbeiten. Sie ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts in Selbstverwaltung, überwacht die Erfüllung der Berufspflichten, fördert die Weiterbildung, ist im Bereich des Schlichtungswesens und der Gutachtertätigkeit aktiv und sorgt insgesamt für die Sicherung der hohen Qualität in der Gesundheitsversorgung. Außerdem setzt sich die Psychotherapeutenkammer Hessen für die Enttabuisierung psychischer Erkrankungen und die Entstigmatisierung Betroffener ein. Weitere Informationen unter www.ptk-hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.

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