Das Zurechtfinden in einer immer komplexer werdenden Welt, Momentaufnahmen von Freundschaft und Liebe und eine düstere Zukunftsdystopie: Für die diesjährige Ausgabe des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen haben 388 Nachwuchs-Autorinnen und – Autoren, davon 299 aus Hessen, beeindruckende Gedichte und Geschichten zu Papier gebracht. Die Jury wählte 30 Preisträgerinnen und Preisträger aus. Christoph Degen, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, hat sie heute bei einer Preisverleihung im Theater „Die Schotte“ in Erfurt gewürdigt. Der Schreibwettbewerb richtet sich an junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren und wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und der Thüringer Staatskanzlei ausgeschrieben.
Demokratie braucht Literatur
„Demokratie braucht Literatur. Deshalb ist es wichtig, unseren literarischen Nachwuchs zu fördern und junge Stimmen zu Wort kommen zu lassen“, so Staatssekretär Christoph Degen. „Beim Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen geben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst die Themen vor und so erhalten wir einmalige Einblicke in ihre Gedankenwelt: Wir lesen Geschichten, die sich mit dem Klimawandel auseinandersetzen, unsere schnelllebige digitale Welt hinterfragen und von wahren Freundschaften berichten. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich zu ihrem Erfolg und danke allen Unterstützerinnen und Unterstützern.“
Die Thüringer Staatsminister für Kultur, Benjamin-Immanuel Hoff, ergänzt: „Das Junge Literaturforum ist eine Chance für junge Autorinnen und Autoren. Nicht selten war es die erste Gelegenheit für später erfolgreiche Literatinnen und Literaten. Die prämierten Texte zeigen eindrucksvoll das Denken und Fühlen junger Menschen. Die Ergebnisse sind inspirierend."
„Und als Jury fiel auf, dass viele der Texte gegen eine spürbare Schwere anschreiben, sie zu fassen und zu verarbeiten versuchen“, sagt die Vertreterin der Jury, Romina Nikolić, in ihrer Laudatio. „Wie gut, dachten wir als Jury, dass hier zur Sprache gebracht wird, was bedrückt – nicht nur im Sinne des Ansprechens, des auf den Tisch Packens, nein, auch ganz im Sinne des Suchens und Findens von Worten, von ganz eigenen, prägnanten sprachlichen Bildern. Schreiben ist zuallererst Hinschauen. Und schon damit verbindet es Autorinnen und Autoren auf eine Art mit der Welt, die sie zugewandt sein und teilhaben lässt.“
Die ausgezeichneten Texte werden in der Anthologie „Nagelprobe“ veröffentlicht. 15 Preisträgerinnen und Preisträger dürfen an einem Schreibworkshop teilnehmen; die zehn Gewinnerinnen und Gewinner des ersten Preises erhalten zusätzlich einen Geldpreis in Höhe von 800 Euro. Ihre Texte nehmen auch an der Vergabe des hr2-Literaturpreises des Hessischen Rundfunks teil.